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Cafe-Restaurant Kalvarienberg - Fusionsküche in Hernals

Am Kalvarienberg in Hernals findest Du das Cafe-Restaurant Kalvarienberg zusammen mit der Pizzeria und Gelateria Monte Calvario. Wie es zu dieser "Fusionsküche" mitten in Hernals kam und was diesen Ort geschichtlich so spannend macht, das erzählt dir heute Michael Schüller, der Inhaber, ganz persönlich.

Cafe Restaurant Kalvarienberg

Cafe Restaurant Kalvarienberg

Stelle bitte kurz Dein Restaurant vor….

Ich betreibe das Cafe Restaurant Kalvarienberg, Kalvarienberggasse 21 Ecke Geblergase und biete hier 2 verschiedene kulinarische Richtungen an. Einerseits Wiener Küche und andererseits haben wir italienische Küche, eine Pizzeria und auch eine Gelateria, Monte Calvario, wo wir selbst Eis produzieren. Mit unserem Angebot erweitern wir in Hernals das kulinarische Angebot.

Übernommen haben wir das Lokal 2015, vorher stand es 2 Jahre leer. Potential sehen wir hier auf jeden Fall. Vor allem den Kalvarienberg kennen viele Leute, von früher noch vom Fastenmarkt und jetzt vom Kalvarienbergfest, das 3 Wochen lang vor Ostern stattfindet.

Im Lokal selbst versuchen wir darüber hinaus Kunst, Kultur und Kulinarik zusammenzubringen, in Form von Ausstellungen, Vernissagen, Lesungen und vielem mehr.

Gibt es etwas Besonderes über Deinen Unternehmensstandort zu berichten?

Geschichtlich ist der Kalvarienberg sehr interessant, denn die Kalvarienbergkirche war evangelischen Ursprungs, zu einer Zeit als in Wien der Evangelismus verboten war. Wien damals war allerdings nur das, was wir heute als Innere Stadt (1. Bezirk in etwa) kennen. Und so sind Alle, die diesem Glauben nachgegangen sind in die Vorstadt gegangen. So auch die Herrn von der Als, die Familie Jörger, waren Evangelisten und diese haben eben hier ein Zentrum des Evangelismus rund um die Kirche etabliert. Um die Osterzeit sind dann alle aus Wien heraus ausgetrömt um den evangelischen Prozessionen beizuwohnen. Dann kam die Gegenreformation. Der Kaiser hat die Familie Jörger enteignet und eine katholische Kirche daraus gemacht. Um den neuen Glauben unters Volk zu bringen wurde eine Prozession ausgeführt, die vom Stephansplatz bis genau zum Kalvarienberg führet, ein Weg, der übrigens genauso lang wie die Via Dolorosa ist. Auf diesem Weg wurden auch 7 Kreuzweg Stationen errichtet. Wo viele Menschen sind, bei den Prozessionen waren gut 10.000 Menschen, da musste auch eine Versorgung stattfinden. Daher ist hier ein Markt entstanden, wo mit allem was es gab gehandelt wurde, und so ist dieser Kalvarienbergmarkt gewachsen. Die Prozessionen wurden später wieder eingestellt, weil es doch zuviele Nebenerscheinungen gegeben hat und so ist auch der Markt geschrumpft. Seinerzeit war dies der einzige Ostermarkt in Wien. Für mich gibt es da auch noch ganz viele Kindheitserinnerungen.

Die Kirche hat auch eine Besonderheit. Es gibt rund um die Kirche einen fälschlicherweise als Kreuzweg bezeichneten Rundgang. Was aber nicht korrekt ist, denn der Kreuzweg ist in der Kirche. Rund um die Kirche gibt es einen überdachten Weg, finanziert von 72 Beamten die das Geld aufgebracht haben, daher gibt es 72 Stufen hinauf und 72 Stufen hinunter. Auf diesem Weg werden zuerst die 7 Todsünden dargestellt, dann kommt man zur Kreuzigungspuppe, wo das Sterben und das neu ins Leben treten gezeigt werden, und danach kommen die 7 Tugenden. Es ist ein Weg der Erkenntnis. Weltweit einzigartig, nur leider wird dies touristisch nicht wahrgenommen, welchen Schatz wir hier in Hernals haben.

Cafe Restaurant Kalvarienberg

Cafe Restaurant Kalvarienberg

Erzähle uns kurz die Geschichte von Deinem Unternehmen …

Meine jüngere Tochter ist Köchin, die ältere Tochter ist mit einem Koch/Kellner zusammen (bald verheiratet), ich selbst bin dort in der Nähe in die Schule gegangen und so kenne ich die Gegend. Ich habe gesehen, dass das Lokal schon längere Zeit leer gestanden hat und so haben wir uns gemeinsam entschlossen, das Lokal zu übernehmen.

Das Familienteam hat sich in der Zwischenzeit schon ein bisschen geändert. Der künftige Schwiegersohn wollte unbedingt ein eigenes Lokal haben und hat dann im 14. Bezirk den Futterboden übernommen. Daher führe ich nun mit der jüngeren Tochter das Lokal weiter. Ich selbst bin ja eigentlich in einem ganz anderen Bereich tätig, nämlich in der Hauskrankenpflege, und biete mit meinem Verein Sonores hier alle Dienstleistungen rund um dieses Thema an. Das Lokal ist aber für mich als Ergänzung so sinnvoll, denn hier kann ich Jung und Alt zusammenbringen, einfach ein Ort der Begegnung.

Die Idee ein Wiener Lokal zu eröffnen war ganz einfach, ich esse selbst sehr gern Wienerisch, und meine Tochter hat gelernt Wiener Küche zu kochen. Und ich glaube, dass eine gute Wiener Küche zeitlos ist.

Der italienische Teil war dann auch logisch, ich liebe Eis. Es gab in der Hernalser Hauptstraße ein kleines Eisgeschäft. Der Besitzer wollte grundsätzlich in seinem Geschäft sterben, allerdings wurde vorher das Haus abgerissen. Ich habe dann die Einrichtung von ihm übernommen und auch die alten italienischen Originalrezepte. Die haben wir dann modernisiert, machen das Ganze mit biologischen Zutaten, ohne irgendeine Chemie oder Farbstoffe. Aber die Grundrezepte sind diese uralten aus seiner italienischen Familie. Dazu habe ich noch einen echten Italiener gewonnen, der Eiskonditor ist und mit ihm gemeinsam produzieren wir vor Ort das Eis, und das ganzjährig – im Winter Eis, das ist heiß.

Ja und mit einem Italiener in der Küche kommt dann auch fast schon automatisch irgendwann jemand der meint, warum verkauft ihr denn keine Pizza, Platz habt ihr ja. Naja und so haben wir uns dann auch noch einen Pizzaofen und das ganze Zubehör zugelegt. Daher haben wir nun im Lokal, das praktischerweise L-förmig angelegt ist, in einem Teil die Wiener Küche als Cafe Restaurant Kalvarienberg und im anderen die italienische mit der Pizzeria Gelateria Monte Calvario.

Wo befindet sich nun Dein Lokal?

Kalvarienberggasse 21, 1170 Wien

Cafe Restaurant Kalvarienberg

Cafe Restaurant Kalvarienberg

Michael's Wientipps

Warum lebe ich gerne in Wien?

Wo wir leben ist es eigentlich schon ein bisschen ländlich. Aber es dauert auch nur ein paar Minuten bis man in der Stadt ist und gleichzeitig ist der Wienerwald praktisch vor der Türe, und der Schwarzenbergpark, Neuwaldegg, Kahlenberg,…es ist einfach soviel rund herum wo Natur ist und dennoch bist Du mitten in einer Großstadt.

Mein persönlicher Wientipp …

Besucht das Zentrum der Welt und kommt nach Hernals zum Kalvarienberg. Abgesehen davon sollte jeder Wienbesucher auch den Randbereich der Stadt erleben, denn hier ist Wien noch ganz authentisch. 

Mein Lieblingsplatz in Wien …

Zuhause im Garten. Oder einfach in den Wald, abschalten und die Natur genießen, wie etwa auf der Kreuzeichenwiese. Oder die Steinhofgründe.

Mein Lieblingslokal in Wien …

Abgesehen vom eigenen Lokal gehen wir gerne ins Fillipo , ein spanisch-italienischen Lokal auf der Thaliastraße, sehr großer Gastgarten und sehr gutes, frisches Essen. Und natürlich gehen wir auch sehr gerne in den Futterboden.