
Der Stephansdom ist immer noch ein unvollendetes Werk
Schon als Kind habe ich Sagen und Märchen geliebt und konnte stundenlang meinem Großvater, er war der Märchenerzähler in der Familie, zuhören, wenn er mich in diese Märchenwelten entführt hat.
Und auch in Wien gibt es viele Plätze um die sich ganz besondere Geschichten ranken und so manches Unerklärliche verständlich machen.
Sagen ranken sich rund um den Stephansdom
Fangen wir heute mit einem der bekanntesten Bauwerk in Wien an, dem Stephansdom. Was er mit der Sagenwelt zu tun hat? Viel, ranken sich doch gleich 2 bekannte Sagen um ihn (die zweite folgt nächste Woche). Und die um die es heute geht, hat auffällige Spuren hinterlassen.
Der Stephansdom ist weltweit bekannt und falls Du ihn Dir noch nicht näher angesehen hast solltest Du ihn auf jedem Fall besuchen.
Dann wird Dir nämlich auch auffallen, dass nicht alle Türme gleich hoch sind, sondern der Nordturm noch immer unvollendet mitten in der Stadt in die Höhe ragt.
Und das ist einem Mann zu verdanken: Hans Puchsbaum.
Hans Puchsbaum - Der Dombaumeister & der Teufel
Zu jener Zeit als der Dom erbaut wurde war er als Werkmeister am Bau beteiligt. Er war sehr tüchtig und geschickt und auch der Dombaumeister wusste darum.
Puchsbaum selbst war jedoch unsterblich in die Tochter des Dombaumeisters verliebt. Als er endlich den Mut hatte, um ihre Hand bei dem Dombaumeister anzuhalten, knüpfte er seine Zustimmung an eine Bedingung: den Nordturm innerhalb eines Jahres fertigzustellen.
Puchsbaum war verzweifelt, war dies schier unmöglich. Da kam ihm der Teufel zu Hilfe und bot ihm einen Pakt an: er baut den Turm fertig, im Gegenzug darf Puchsbaum bis zur Fertigstellung weder den Namen Gottes noch der Jungfrau Maria noch irgendeines anderen Heiligen aussprechen, ansonsten hat er seine Seele an den Teufel verloren. Schweren Herzens willigte Puchsbaum ein.
Die Arbeit ging unter der Hand des Teufels hurtig voran, und eines Nachts (wie schon in vielen davor) stieg Puchsbaum auf den Nordturm um dem Teufel bei seinem Werk zuzusehen. Doch dieser war noch nicht vor Ort, stattdessen sah er Maria auf dem Gerüst.
Voller Angst rief er ihren Namen. In diesem Moment hörte er ein höllisches Lachen, es war der Teufel der durch eine List Puchsbaum getäuscht hatte und ihn in die Tiefe schleuderte.
Der Nordturm bleibt bis heute unvollendet.....
Und nächste Woche geht es weiter mit den Sagen aus Wien. Dann erfährst Du warum Du bei Zahnschmerzen unbedingt zum Stephansdom gehen solltest.