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Mit dem lieben Augustin fröhlich ins Neue Jahr


Lass uns ins Neue Jahr 2017 fröhlich, heiter und beschwingt starten. Denn heute wartet ein ganz besonderer Wiener auf Dich, der das Leben nicht zu ernst nahm und immer guter Laune war: Der liebe Augustin. Wer das war, nun das erzähle ich Dir in der Sage vom lieben Augustin. 

Die Sage vom lieben Augustin


 

 

 

 

Der liebe Ausgustin

In jenen Zeiten als Wien noch eine kleine Stadt mit vielen Vororten war, um die Mitte des 17. Jahrhunderts gab es am Fleischmarkt das Bierhaus „Zum roten Dachl“. Dieses war stets gut besucht, was nicht zuletzt dem lieben Augustin zu verdanken war, der mit seiner Musik und allerlei Späßen die Leute unterhielt.

Doch dann brachen dunkle Zeiten in Wien an, die Pest war ausgebrochen. Auch im Bierhaus blieben die Gäste aus, guter Stimmung war keiner mehr.

Immer mehr Tote forderte die Pest und die Friedhöfe hatten bald keinen Platz mehr, sodass man außerhalb der Stadt bei St. Ulrich Massengräber aushob. All diese Geschehnisse machten auch den lieben Augustin ernst und betrübt und schlugen sich auf sein Gemüt.

Eines Abends machte er sich auf den Heimweg vom roten Dachl. Er hatte wohl schon zuviel getrunken und verfehlte den Weg nach Hause. So landedte er in der Gegend von St. Ulrich. Nicht mehr ganz trittsicher stolperte er und fiel hin. Er bemerkte gar nicht, dass er in einer Pestgrube gelandet war und schlief friedlich ein.

Am nächsten Morgen als er wieder aufwachte kam ihm das volle Grauen, als er feststellte wo er die Nacht verbracht hatte. Zwei Pestknechte halfen ihm aus der Grube wieder heraus und lachten ihn wegen seiner misslichen Lage aus. Doch der liebe Augustin ließ sich nicht unterkriegen, schnappte sich seinen Dudelsack und zog fröhlich wie eh und je zurück in die Stadt. Geschadet hat ihm diese Nacht nicht.

Als die Pest vorüber war, brachen in Wien wieder heitere Zeiten an und auch das Bierhaus war wieder gut besucht. Augustin unterhielt noch viele Jahre lang die Menschen mit seiner Musik und Fröhlichkeit. Nach seinem Tod errichtete man ihm das Denkmal nahe der Kirche St. Ulrich, wo Dich auch heute noch der liebe Augustin anlacht.

Ob er jemals gelebt hat?

Das weiß so genau keiner, das ist aber auch ganz egal, denn in den Herzen der Wiener lebt dieser fröhliche Geselle ewig weiter.

Er hat sogar sein eigenes Lied zu seinen Ehren bekommen:

O Du lieber Augustin, ‘s Geld is hin, d Freud is hin, o du lieber Augustin, alles ist hin!

Und wenn Du in Wien ganz genau schaust, wirst Du ihn in Stadt immer wieder treffen, z.B. im 7. Bezirk bei einem kleinen Brunnen, in der Innenstadt auf einem Haus oder vielleicht hörst Du ihn ja auch des nächtens singen?

Augustinbrunnen_Wien©own-work-by-Invisigoth67-e647f144